Anita Hafner

Was ist ein Global Custodian und wie unterstützt er die PKS?

Der Global Custodian verwahrt und administriert in seiner Funktion als Depotbank alle weltweit bankfähigen Vermögenswerte eines Kunden und erstellt ein konsolidiertes Reporting, auch von nicht bankfähigen Positionen, sowie eine Wertschriftenbuchhaltung.

Mithilfe einer Global-Custody-Lösung vermeidet die PKS aufwändige Konsolidierungs- und Reporting-Arbeiten und hat jederzeit die Möglichkeit, die Rendite, Risiken und Strategie ihrer Vermögensanlagen zu überwachen. Die PKS müsste ansonsten diese Informationen bei unterschiedlichen Depotbanken abrufen und aufeinander abstimmen. Im Rahmen ihrer Funktion als zentrale und globale Depotbank wickelt Julius Bär für die PKS sämtliche Börsengeschäfte im In- und Ausland ab, vereinnahmt Dividenden und fordert die entsprechenden Steuern zurück.

Sie betreuen als Global Custodian die PKS seit 14 Jahren. Wie beschreiben Sie die Zusammenarbeit mit der PKS?

Die Zusammenarbeit mit der PKS erlebe ich als äusserst professionell und gleichzeitig sehr partnerschaftlich. Der Austausch und die Kommunikation generell erfolgen auf Augenhöhe und mit dem positiven Effekt sich gegenseitig weiterzubringen. Die PKS stellt richtigerweise hohe Anforderungen an ihre Servicedienstleister. Sie ist eine wertvolle Partnerin, welche fordert und uns damit auch unterstützt, unsere Qualität hochzuhalten und unsere Dienstleitungen stetig weiterzuentwickeln.

Was macht die Arbeit mit institutionellen Anlegern wie Pensionskassen besonders?

Pensionskassen und allgemein institutionelle Kunden hatten und haben per se stets besondere und unterschiedlichste Ansprüche. Sie sind darum auf einen umfassenden, erstklassigen Service mit entsprechend hoch professionellen Angebot angewiesen. In unserer Einheit «Julius Bär Global Custody» können wir auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse unserer Kunden und ihrer Partner massgeschneidert eingehen. Diese im institutionellen Bereich gewonnenen Erfahrungen können wiederum auch auf andere Kundensegmente angewendet werden.

Weshalb vergeben die Pensionskassen aus Ihrer Sicht die Depotverwahrung an Externe?

Eine Pensionskasse, wie auch jedes Unternehmen, definiert in ihrer Strategie ihre spezifischen Ziele als auch ihre eigenen Kernkompetenzen. Der Stiftungsrat entscheidet, welche Tätigkeiten in der eigenen Organisation abgedeckt und welche Dienstleistungen an externe professionelle Anbieter delegiert werden. Die Vermögens- und Wertschriftenverwahrung gehört eindeutig zu den Aufgaben, die an einen spezialisierten Partner (Bank) abgegeben werden müssen. Auch die Breite der Anlageprodukte und die steigende Komplexität an den Anlagemärkten sprechen für ein Outsourcing. Dadurch können sich alle Beteiligten auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

«Wie wir heute investieren, so leben wir morgen.»

Wie hat sich das Aufgabengebiet und Umfeld eines Global Custodians in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Wir stellen fest, dass in den letzten fünf Jahren der technologische Fortschritt nachhaltig gute Lösungen hervorgebracht hat, welche auch für unsere Kundensegmente von grossem Nutzen sind. Wir sind heute mit unseren Kunden und deren Partnern sowie Vermögensverwaltern digitaler vernetzt, sei es durch das Anbieten von eigenen Online-Systemen oder mittels digitaler Schnittstellen zu den unterschiedlichsten Portfolio-Management-Systemen der Asset Manager. Des Weiteren können unsere Kunden heute mit unseren digitalen Reporting-Lösungen jederzeit auf ihre gesamten Portfolio-Daten in unterschiedlichsten Konsolidierungen zugreifen und ihre Analysen gemäss ihren individuellen Bedürfnissen selbst zusammenstellen.

Welches sind die grössten Herausforderungen für die Zukunft?

Pensionskassen haben per se mit Vorsorge und finanzieller Absicherung zu tun. Deshalb hat eine nachhaltige Wertvermehrung zur Erreichung der Vorsorgeziele Priorität. Julius Bär hat sich dem Ziel verantwortlicher Anlagen verschrieben. In unserem eigenen Anlageprozess analysieren wir neben den finanziellen und materiellen Risiken auch umweltbezogene-, soziale- und Governance-Risiken und stellen die entsprechenden Daten allen Kundensegmenten zur Verfügung. Die richtige Umsetzung dieser Anlageziele wird aufgrund der unterschiedlichsten Interessensgruppen sicher für die ganze Finanzindustrie zur Herausforderung, denn wie wir heute investieren, so leben wir morgen. Als Global-Custody-Dienstleister geht es darum, dass wir unser Angebot fortlaufend und entlang der sich verändernden Bedürfnisse unserer Kunden entwickeln und auf jeder Ebene weiter ausbauen.

Anita Hafner (47) arbeitet seit insgesamt 27 Jahren für die Bank Julius Bär & Co. AG und leitet seit 13 Jahren das Sales und Relationship Management im Global Custody. In dieser Funktion koordiniert sie die Akquisition (Sales) sowie die Betreuung der bestehenden Kunden (Relationship Management). Um die PKS kümmert sie sich seit 14 Jahren persönlich.


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