Vorwort des Präsidiums
Sehr geehrte Versicherte
Liebe Leserinnen und Leser
Vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle den höchsten Deckungsgrad in der 19-jährigen Geschichte der Pensionskasse SRG SSR (PKS) gemeldet. Das Jahr 2022 hat uns gezeigt, dass die Gemüter der Anlagemärkte schnell ändern können: Der Ukraine-Krieg, erhöhte Energiepreise, die 180°-Umdrehung der von den Zentralbanken betriebenen Zinspolitik sowie die weltweit anziehende Inflation haben die Handelsplätze erschüttert. Und in den Bilanzen der Pensionskassen haben sie tiefe Spuren hinterlassen. Die PKS verzeichnete mit -14,3 Prozent die schlechteste Performance ihrer nun 20-jährigen Geschichte. Deswegen rutscht sie in eine geringe Unterdeckung.
Wie geht der Stiftungsrat damit um? Die Ereignisse sind unerfreulich, aber nicht so bedrohlich wie sie auf den ersten Blick scheinen. Erstens ist die PKS wie andere Pensionskassen auch eine langfristig orientierte Anlegerin: Kurzfristige Schwankungen gehören zum Leben einer Pensionskasse. Zweitens ist die laufende Finanzierung des Vorsorgeplanes ausgeglichen und die PKS weist kein strukturelles Defizit aus, wie dies der Experte für beruflichen Vorsorge in seinem Bericht bestätigt. Die vorliegende Unterdeckung ist konjunktureller Natur.
Drittens bedeutet die Zinswende zwar kurzfristige Kurseinbussen, doch für die PKS ist bei neu herausgegebenen Wertpapieren das aktuelle Zinsumfeld attraktiver. Wenn das Zinsniveau steigt, erhöht sich auch die erwartete Rendite unserer Investitionen. Zurzeit beträgt sie rund drei Prozent. Und zu guter Letzt hat der Stiftungsrat seine Hausaufgaben gemacht, indem er in den vergangenen Jahren die verwendeten technischen Parameter, insbesondere den technischen Zinssatz, den ökonomischen Gegebenheiten angepasst hat. Somit beträgt die für die Deckung der Leistungsplan-Kosten erforderliche Rendite zirka zwei Prozent. Mit Blick auf das Verhältnis erwartete Rendite und erforderliche Rendite befindet sich die PKS in einer vorteilhaften Ausgangslage.
Der Stiftungsrat hat bereits erste Massnahmen getroffen: Er hat einerseits die unterjährige Verzinsung für das Jahr 2023 reduziert, andererseits hat die SRG 35 Millionen Franken in Form einer Arbeitgeber-Beitragsreserve mit Verwendungsverzicht einbezahlt. Dank dieser Einlage konnte die finanzielle Lage der PKS gestützt werden und der Deckungsgrad um einen Prozentpunkt auf 96 Prozent erhöht werden.
Nun ist Geduld angebracht. Es wird eine gewisse Zeit beanspruchen, um die Unterdeckung zu beseitigen. Die Entwicklung wird vom Stiftungsrat und von der Anlagekommission – zusammen mit den externen Experten – aufmerksam verfolgt. Wir sind überzeugt, dass die PKS für die nächsten 20 Jahre richtig aufgestellt ist und solche Rückschläge bewältigen kann.
Zum Schluss möchten wir uns bei den Gremienmitgliedern, der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden der PKS-Geschäftsstelle bedanken. Die einen engagieren sich mit Kompetenz, Leidenschaft und kühlem Kopf für die PKS in der strategischen Führung und die anderen bei der operativen Umsetzung.
Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Surfen durch den digitalen Jahresbericht 2022.
Herzlich grüssen Sie

Piero Cereghetti
Präsident des Stiftungsrates

Jean-Marc Juilland
Vize-Präsident des Stiftungsrates