Christiane Weinmann

Sie haben viele Jahre in verschiedenen DRS-Funktionen vor allem im Personalwesen gearbeitet und sind seit einigen Jahren pensioniert. Nun engagieren Sie sich im Vorstand des Vereins Pensionierte Radio und Fernsehen SRF. Was reizt Sie an diesem Engagement?

Christiane Weinmann: Als Aktive habe ich viele ehemalige Mitarbeitende in den Ruhestand begleitet. Mich erfüllt es deshalb mit Zufriedenheit, nun mein Wissen und meine Energie in die Vereinsarbeit einzubringen und dabei selbst immer Neues dazu zu lernen.

In welchem Umfeld und aus welchem Grund ist der VP-SRF entstanden?

Christiane Weinmann: Der Ursprung dieses Engagements liegt in der Situation der Pensionskassen im Jahr 2008 begründet. Eine Gruppe von Pensionierten, die im geschlossenen SRG-Rentnerwerk Publica versichert war, hatte festgestellt, dass sich ihr ehemaliger Arbeitgeber SRG gegenüber den Publica-Rentnerinnen und -Rentnern nicht mehr verpflichtet fühlte. Indessen bedrohten die Umwälzungen auf dem Finanzmarkt die Situation der Pensionskassen. Das Wissen über die Pensionskassen wurde unter Pensionierten der Generaldirektion SRG SSR, von SRF und TPC gebündelt. In Bern bestand schon die Vereinigung der Pensionierten PVSMS. In Basel und Zürich wurde der Verein der Pensionierten SRF (VP-SRF) gegründet. Dieser vertritt die Interessen der Rentnerinnen und Rentner gegenüber dem ehemaligen Arbeitgeber und den Pensionskassen. 

Sie sind im Vorstand VP-SRF zuständig für die Pensionskasse und Altersvorsorge: Wie halten Sie sich diesbezüglich auf dem Laufenden?

Christiane Weinmann: Das Thema Sozialversicherungen, insbesondere die Altersvorsorge, hat mich schon im Berufsleben besonders interessiert. Fachliche Kontakte von damals pflege ich weiter, zum Beispiel zu Gerhard Messerli, dem ehemaligen Leiter Kompetenzzentrum Berufliche Vorsorge der SRG. Er stellt sein Wissen der Arbeitsgruppe Pensionskasse zur Verfügung. Beide Vereine der Pensionierten, der VP-SRF und die PVSMS, haben gemeinsam die Arbeitsgruppe Pensionskasse beauftragt, die Interessen aller Pensionierten der SRG zu vertreten. Dazu gehören konstruktive Kontakte mit dem HR-Leiter der SRG und den Geschäftsführern der beiden Pensionskassen PKS und Publica. Mitglieder dieser Arbeitsgruppe müssen sich stets über die Medien und über politische Diskussionen zum Thema informieren und über die neuen Gesetze Bescheid wissen. Wichtig sind zusätzliche Kontakte zu Experten, Stiftungsräten und Politikern.

Mit welchen Fragen wenden sich Vereinsmitglieder an Sie?

Christiane Weinmann: Derzeit schreiben mir Rentenbezügerinnen und Rentenbezüger der PKS bezüglich der Umstellung des Rentenauszahlungstermins bei der PKS. Beunruhigt sind aufmerksame Pensionierte wegen der Diskussion betreffend eine mögliche Initiative, die sich gegen die Unantastbarkeit der Renten richtet.

«Altersvorsorge ist eine Lebensaufgabe.»

Wenn Sie heute noch im HR tätig wären, wie würden Sie mit dem Thema Pensionskasse und Altersvorsorge umgehen?

Christiane Weinmann: Mein HR-Verständnis ist vielleicht nicht mehr zeitgemäss. Für mich bedeutet es umfassende und vertiefte Fachkompetenz über alle HR-Prozesse sowie eine Brückenfunktion zwischen den Interessengruppen. Damit gehört die Beratung bezüglich Altersvorsorge in den HR-Bereich, weil dort die Nähe und das Vertrauen zu den Mitarbeitenden aufgebaut wird. Für Rückfragen in Spezialfällen zur Pensionskasse braucht es den Einbezug der Destinatärverwaltung.

Was können Sie jüngeren Aktivversicherten mit auf den Weg geben?

Christiane Weinmann: Jüngere Mitarbeitende interessieren sich meist wenig für das Thema Pensionskasse und Altersvorsorge, weil dies noch weit weg liegt. Erst in der zweiten Hälfte des Berufslebens gewinnt das Thema an Bedeutung. Jüngeren Aktivversicherten sollten wir aufzeigen, dass Altersvorsorge nicht kurz vor dem Rentenalter beginnt, sondern eine Lebensaufgabe ist. Für die Pensionskasse müssen wir ein Berufsleben lang mit dem Arbeitgeber Beiträge einzahlen und dadurch ein Guthaben bilden, auf das wir im Rentenalter zurückgreifen. Alle Beteiligten in dieser Sache sind deshalb wichtige Partner.

Christiane Weinmann, 75jährig, seit rund 12 Jahren pensioniert. Nach 15 Radiojahren im Personalwesen und als Co-Studioleiterin in Zürich setzt sie sich im Vorstand des Vereins Pensionierte Radio und Fernsehen SRF (VP-SRF) für die Interessen der Pensionierten der SRG ein. Sie leitet die Arbeitsgruppe Pensionskasse, welche von den Pensionierten der Deutschschweiz – einschliesslich jenen der Generaldirektion und von Swissinfo – beauftragt ist.


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