Pascal Bernheim
Du arbeitest bei RTS als Radio-Moderator für Gesellschaft und Kultur. Wolltest Du schon als Kind Moderator werden?
Wie alle Kinder wollte ich wie Mama und Papa werden, also Kunstmalerin oder Arzt. Ich habe mich dann für die Musik entschieden und mir beim Rockmusikspielen die Ohren kaputt gemacht. Davon habe ich heute noch einen wunderschönen Tinnitus. Mein Weg führte mich weiter zum Theater, wo ich Schauspieler, Regisseur und Produzent war.
Wie bist Du zu diesem Beruf und zu RTS gekommen?
Ich ging Mitte der 1980er Jahre zu verschiedenen Radiosendern, um über meine Aufführungen zu sprechen, sowohl beim Westschweizer Radio als auch bei den neuen Privatradios. Jedes Mal, wenn ich mich in einem Studio befand, um ein Interview zu geben, spürte ich etwas, das mir am Medium Radio besonders gefiel. Eines Tages stiess ich in der Zeitung auf eine Anzeige: RSR suchte Moderatoren. Dreihundert Bewerber meldeten sich, und zwei blieben übrig, Daniel Rausis und ich. Meine ersten Auftritte hatte ich bei «Matin-Pluriel», der Morgensendung des Kulturkanals «Espace 2»; dort gab es lange Abschnitte mit klassischer Musik, ideal, um wieder einzuschlafen. Einige Jahre später, nachdem ich den Beruf des Hörspielregisseurs erlernt hatte, begann ich, Kolumnen für «La 1ère» zu produzieren. Ich habe auch längere Sendungen produziert und moderiert, «Les Après-Midoux», «VideoGames», «Brunch». Danach wurde ich von oben in die Direktion von «La 1ère» berufen, zunächst als Stellvertreter der Direktorin und anschliessend als Programmdirektor. Gérard Tschopp schlug mir dann vor, die Multimedia-Abteilung von Radio Suisse Romande zu übernehmen, wo ich nach schwierigen Kämpfen in diesem brachliegenden Bereich meine kritische Kompetenzschwelle erreichte und leider etwas zu lange an meiner Kaderstelle festhielt. Im Jahr 2006 sagte ich «Stopp!», und ich konnte wieder auf Sendung gehen. Aber mein Gesundheitszustand holte mich ein – ich bin seit meinem zehnten Lebensjahr Diabetiker – und nach einem Burnout im Jahr 2006 zwang eine lange Krankschreibung das Unternehmen, die IV zu benachrichtigen, wie es das Gesetz vorschreibt, und ich wurde vom System «geschluckt», ohne es wirklich zu merken.
Welche Erfahrungen hast Du mit Deiner Pensionskasse gemacht und in welchem Zusammenhang?
Ich habe verschiedene Erfahrungen mit der PK gemacht. Die erste war, in die PK einzuzahlen, da meine «kleinen» Verträge anfangs nicht für die zweite Säule in Frage kamen. Dann wandte ich mich an die Pensionskasse, um mit Hilfe der zweiten Säule ein Eigenheim zu erwerben, was damals noch möglich war. Meine Frau, die ebenfalls bei RTS arbeitet, und ich verwendeten einen Teil unserer zweiten Säule, um unsere Wohnung zu finanzieren, und ich beantragte auch ein Darlehen bei der PK, dessen Rückzahlung noch immer läuft, da die Bedingungen günstiger waren als die der Banken. Nach drei E-Mails hin und her war die Sache erledigt. Das war ziemlich angenehm und ging schneller als bei der Bank!
«Im Nachhinein habe ich sogar ein bisschen das Gefühl, dass ich mit der IV reingelegt wurde.»
Du arbeitest Teilzeit bei RTS und beziehst eine IV-Teilrente. Du befindest Dich in einer Ausnahmesituation, oder?
Ich arbeite zu 50 Prozent bei RTS, seit ich ein Burn-out wegen meines Diabetes erlitt, der zu diesem Zeitpunkt aus dem Gleichgewicht geriet. Der geringste Stress wirkte sich negativ auf meinen Blutzuckerspiegel aus, und ich war gezwungen, fast zwei Jahre lang nicht mehr auf Sendung zu gehen. Das war sehr frustrierend. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass ich mit der IV in eine «Falle» geraten bin. Zum einen, weil ich nicht unbedingt dort sein wollte, aber da ich psychisch ziemlich angeschlagen war, habe ich nicht wirklich realisiert, was vor sich ging. Zusammenfassend würde ich sagen, dass es leichter ist, in die IV einzutreten als aus ihr auszutreten. Ich habe der IV-Stelle erklärt, dass ich aussteigen möchte, aber sie ging nicht auf mich ein und erkärte, dass es im Falle eines Rückfalls sehr kompliziert wäre, das Ganze rückgängig zu machen. Ich gab also auf, hingegen wurde ich von der Pensionskasse und der Personalabteilung gut unterstützt und beraten.
Wie haben sich Dein Alltag und Deine Aufgaben bei RTS verändert, seit Du Teilzeit arbeitest?
Es hat sich nicht viel verändert, weil ich meinen Beruf mit einem halbierten Arbeitspensum weiter ausüben kann. Es gibt natürlich Wochen, in denen es mir schwerfällt, mich auf die 50 Prozent zu beschränken, weil Recherchen und Vorbereitungen für meine Sendungen mehr Zeit beanspruchen. Was sich vor allem geändert hat, ist das Gehalt... Ausserdem habe ich meine alten Leidenschaften wieder aufgenommen: Theater, Fotografie, Musik, Schreiben. Aber am wichtigsten ist, dass ich mich nicht mehr halbherzig für unsterblich halte und entschiedener auf meine Gesundheit achte!
Was wünschst Du Dir für die Zukunft und welche Pläne hast Du?
Ich möchte in den Ruhestand gehen. Ich denke, angesichts des Zustands der SRG in der politischen Landschaft und der finanziellen Risiken, die der öffentlich-rechtliche Dienst hat und noch haben wird, ist es ein guter Zeitpunkt dafür. Wir mussten bereits in den letzten 15 Jahren erhebliche Einsparungen vornehmen, und nun trifft es das Programm mit voller Wucht. Ich bin also aus egoistischen Gründen ziemlich beruhigt, jetzt in den Ruhestand zu gehen. Das Radio werde ich aber immer lieben, welches dieses Jahr in der Westschweiz sein 100-jähriges Bestehen feiert. Unverständlich wie einige weltweit unter dem Vorwand des technologischen Wandels und der Hörgewohnheiten das Radio begraben wollen, ohne auch nur den Versuch einer langfristigen Vision zu unternehmen. Meine Wünsche und Pläne: Ich möchte wieder schreiben und mehr fotografieren. Übrigens habe ich gerade meine erste Solo-Fotoausstellung in Genf beendet. Und da meine Partnerin fast so alt ist wie ich, freuen wir uns, dass wir gleichzeitig in Rente gehen und diesen Lebensabschnitt gemeinsam angehen können.
Nach seinem Universitätsstudium begann Pascal Bernheim (63) seine Karriere bei Radio Suisse Romande (RSR) als Moderator in Genf. Auf seinem Höhepunkt – als Direktor Multimedia von RSR – verschlimmerten sich seine seit Kindheit bestehenden Gesundheitsprobleme. Er gab seine Kaderstelle auf und arbeitet seither in einem reduzierten Pensum als Moderator und Journalist für RTS.
Weitere Erfolgsgeschichten
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René Spescha
René Spescha trat Anfang 2022 nach über 35 Jahren bei RTR zuletzt als interregionaler Koordinator in den Ruhestand. Im Laufe seiner Karriere moderierte er auch Fernsehsendungen. Noch heute sprechen ihn Erwachsene an, die in seiner Kinder-Quizsendung «Péz a Cup» aufgetreten waren.
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Susanne Schild
Als Geschäftsleiterin der Bernische BVG- und Stiftungsaufsicht (BBSA) überwacht Susanne Schild mit ihren Mitarbeitenden Pensionskassen wie die PKS. Sie erzählt, in welche Richtung sich die Vorsorgeeinrichtungen bewegen und wie sich die PKS darin behauptet.